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Wann erlaubst du dir zu genießen?

Letztens war ich in einem Lokal essen und da ist es mir wieder deutlich bewusst geworden: Essen genießen habe ich mir jahrelang nicht erlaubt. Nicht, dass ich es mir bewusst verboten hätte – das war immer unbewusst. Und als ich so darüber nachgedacht habe ist mir aufgefallen, dass sich dieses Nicht-erlauben zu genießen nicht nur aufs Essen beschränkt hat.

 

Tanzen in der Öffentlichkeit – selten mit Genuss, weil immer der Fokus von außen auf mich war;

Berufliche Aufgaben umsetzen – selten mit Genuss, weil sich mein Perfektionsanspruch und die Angst vor Kritik gemeldet haben;

Pausen im Berufsalltag – selten mit Genuss, weil ja noch so viele Aufgaben warten und meine Antreiber „sei schnell“, „sei stark“ & „sei perfekt“ lange als gutes Team aufgetreten sind; ...

 

Sehr ernüchternd, so eine Reflexion. Aber ich habe auch gesehen, wann und wo ich mir Genießen schon immer erlaubt habe:

in der Natur – wenn ich über Wiesen und Felder oder durch Wälder spaziere;

in partnerschaftlicher Zweisamkeit – wenn mir das Umfeld vertraut ist und ich mich geborgen fühle;

im Urlaub – wenn ich dem Faktor Zeit weniger Macht gebe;

 

Aber ist das genug – Genießen auf bestimmte Bereiche zu beschränken?

 

Warum ich Schwierigkeiten mit dem Genießen hatte, ist mir schon klar: Genießen geht nur mit meinem Körper.

Wenn ich es verweigere, in meinen Körper zu spüren, blockiere ich mich im Genießen.

Wenn ich meinen Körper innerlich kritisiere und abwerte, blockiere ich mich im Genießen.

 

Was ist Genießen überhaupt?

Wenn ich eine Sache lange nicht mache – und wenn, dann nur unbewusst, dann weiß ich oft nicht mehr, wie sie gelingen kann. Mit dem Genießen ist das so, oft auch mit empfangen können oder gelassen sein. Und diese drei hängen zusammen.

 

Genießen ist für mich ...

... wahrnehmen

... wirken lassen

... mich daran freuen

 

Etwas Zeit und Raum schenken.

Wir hetzen oft durch unseren Alltag, schenken uns selten Zeit, etwas bewusst wahrzunehmen und schon gar nicht es wirken zu lassen.

 

Genießen ist über deine Sinne möglich. Es geht darum, mit deinen Sinnen wahrzunehmen. Und deine Sinne sind keine Scanner – sie lieben Langsamkeit. Denke an Berührungen! Wobei fühlst du dich wohler und kannst die Berührung eher aufnehmen – wenn eine Hand rasch über deine Haut huscht oder sich sanft und langsam bewegt?

 

Langsamkeit ist eine Tugend, die in der gegenwärtigen Gesellschaft nicht mit hohem Wert geschätzt wird. Immer mehr Anforderungen erfordern immer schnelleres Erledigen. Erfolgreich scheint jemand, der immer im Tun ist (beruflich oder in der Freizeit). Das ist – so meine ich – auch der Grund, warum wir uns Genießen so oft nicht erlauben, nicht zugestehen – eventuell im Urlaub oder in anderen Formen von Auszeiten.

Genießen ist Langsamkeit!

 

Genieße habe ich früher auch mit viel / überviel verbunden – mit „über die Maßen“. Geht es dir vielleicht ähnlich? Woher das kommt, weiß ich nicht – das sind die lieben Prägungen in unserem Leben. Wobei es nicht wichtig ist zu ergründen, wo sie herkommen sobald du sie bewusst erkannt und als für dich nicht stimmig entlarvt hast.

 

Dabei ist Genießen ein Akt des bewussten Seins. Dein gegenwärtiges Erleben spüren, wahrnehmen, realisieren.

 

Genießen ist gegenwärtig sein.

Genießen ist wertschätzen.

Genießen ist in deinem Lot sein.

Genießen ist leben.

 

Wenn du dein Erleben genießt, bist du in deiner Mitte und in Verbindung mit deiner Seele. Aus ihr heraus kannst du für dich stimmig handeln.

Du genießt nur, was für dich stimmig ist. Was dir entspricht und in der Energie deiner Seele schwingt. Wenn du deine Zeit mit Aufgaben oder Tätigkeiten – beruflich oder privat – ausfüllst, die deiner Seelenenergie entsprechen, ist Genießen auch „bei der Arbeit“ möglich. 

 

Genießen ist eine Orientierungshilfe – es hilft dir bewusst wahrzunehmen, was dich erfreut. Und wovon du mehr in dein Leben bringen möchtest. Insofern ist die Frage „genieße ich?“ ein wichtiger Wegweiser für dein glückliches Leben und für deine liebevolle Körperbeziehung!

 

So wirst du frei, dein in-deinem-Körper-sein zu genießen, dein du-selbst-sein zu genießen.

 

 

Wenn du jetzt für dich erkannt hast, dass du dem Genießen mehr Raum in deinem Leben geben möchtest, aber nicht genau weißt, wie das für dich möglich wird, nimm bitte mit mir Kontakt auf! Klicke hier und wähle einen (kostenfreien) Termin aus.

Ich lade dich gerne zu einem 20-Minuten-Gespräch ein, bei dem wir gemeinsam drauf schauen, wie es für dich möglich wird! Ich freue mich auf dich!

 

Von Herzen,

 


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