5 Gründe warum konventionelle Ansätze zur Körperveränderung scheitern

Es soll alles automatisch und einfach „nebenbei“ möglich sein. Wenn es um Körperthemen geht und ich lese diverse Zeitschriften, Überschriften, Buchtitel, Programmwerbeslogan ... komme ich leicht in Versuchung zu denken „ich bin zu blöd um es hinzukriegen, weil es doch eh soooo leicht geht! Ich habe zuwenig Disziplin, Willen und Durchhaltevermögen“ .

 

Ändere einfach deine Ernährung, mach 3x die Woche 30 min Ausdauertraining und 2x die Woche Krafttraining und schon bist du am Ziel deiner Wünsche. Es wird suggeriert, dass eine Verhaltensänderung einfach und neben unseres Alltags möglich ist, weil Essen und Bewegen Teil des Alltags sind und du brauchst „nur“ diese zwei Parameter ändern.

Dabei sind Verhaltensänderungen mit das Herausfordernste, dem du dich in deinem Leben stellen kannst!

 

Jeder/m, die/der sich einer Verhaltensänderung stellt, gebühren im Voraus Lorbeeren und Applaus für den Mut und die Bereitschaft, diesen Marathon zu starten!

 

Und damit sind wir schon bei Punkt 1, warum konventionelle Ansätze für eine umfangreiche Körperveränderung auf lange Sicht scheitern:

 

1             Es ist ein Marathon. Kein Sprint.

Das muss dir klar sein. Du begibst dich an den Start eines Marathons. Das ist wichtig zu wissen, weil es bestimmt, welche Haltung du einnimmst und welche Erwartungen du an dich selber stellst.

 

Vielleicht sagst du jetzt: dass es lang dauert, weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber: Hand aufs Herz, wie war das, wenn du voll Motivation und Enthusiasmus ein neues Ernährungs- oder Bewegungsprogramm gestartet hast? Waren da Gedanken wie: „das ist es jetzt, da bleib ich dran und wenn ich das so mache, habe ich bald die Figur, die ich mir wünsche oder dann nehme ich kontinuierlich ab o.s.ä. Jetzt hab ich das Richtige gefunden, jetzt geht es schnell!“

 

Du bist mit der Haltung gestartet, an einem Sprint teilzunehmen. Und bist auch mit dem entsprechenden Einsatz (Energie, Tempo) gestartet. Mit dem Einsatz für einen Sprint hältst du keinen Marathon durch. Da ist ein Scheitern vorprogrammiert.

 

2      Dich lenken viele unbewusste Überzeugungen und Gewohnheiten. 

Wir haben als Erwachsene zig Milliarden Nervenzellen im Gehirn, die durch Synapsen untereinander verbunden sind. Das was ich denke, fühle, alle meine Eindrücke laufen über diese Nervenverbindungsbahnen ab und werden so im Gehirn gespeichert als Kombination bestimmter synaptischer Verbindungen der Nervenzellen.

 

Je öfter ich dasselbe denke (dh. je öfter ich diese synaptische Verbindung aktiviere), desto leichter wird dieser Gedanke abrufbar (und schmuggelt sich "automatisch" in dein Denken), weil immer mehr Verbindungsstellen ausgebildet werden – es wird zur Routine bzw. ich handle unbewusst, ohne nachzudenken.

 

Diese Routinen sind für sehr viele Handlungen im Leben hilfreich (z.B: wir sind uns unserer Gedanken über den Handlungsablauf nicht bewusst, wenn wir gehen oder eine uns bekannte Speise kochen), aber gleichermaßen unbewusst machen wir viele nichtförderliche Lebensgewohnheiten und haben unbewusste Überzeugungen sowie Gedanken, die unser Handeln prägen.

 

Weiters: diese Nervenverbindungen machen ja nicht im Gehirn stopp, sondern laufen über das Rückenmark und die Nervenbahnen in unseren gesamten Körper. Deine Gedanken und Empfindungen breiten sich in Bruchteilen einer Sekunde über die Nervenbahnen in deinem gesamten Körper aus. Plakatives Beispiel: du siehst, dass sich jemand verletzt und dir zieht es deine Muskeln zusammen oder deine Magen verkrampft oder es zieht dir eine Ganslhaut auf usw. All deine Gedanken haben Auswirkungen im Körper.

 

Da gilt es Bewusstheit hineinzubringen und zu klären: hilft mir das weiter? 

 

Solange du unbewusste Überzeugungen oder Verhaltensmuster hast, die du nicht ins Team Marathon mitaufnimmst, werden sie dich blockieren. Und das ist gar nicht bös gemeint, sie „machen“ weiter das, worauf du sie zu einem bestimmten Zeitpunkt deines Lebens eingestellt hast.

 

Das Gute ist: du hast es in der Hand, diese Überzeugungen und Gewohnheiten zu wandeln. Indem du dir über sie bewusst wirst, indem dir stärker bewusst wird, was du denkst. Der durchschnittliche Erwachsene denkt immerhin täglich zehntausende Gedanken. Jetzt wirst du dir nicht alle bewusst machen, es ist ja gut, dass viele Gedanken unbewusst ablaufen (siehe oben).

 

Du kannst deine Aufmerksamkeit auf einen Verhaltensbereich lenken, zu dem du dir deine Gedanken bewusst machst. Das wird dir durch Üben gelingen. Ich vergleiche das Gedanken steuern gerne mit einem Instrument spielen lernen. Das kannst du nicht von jetzt auf sofort, sondern du wirst mit einfachen Musikstücken beginnen und üben. Und du erkennst Fortschritte beim Spielen. Und übst weiter, nimmst schwierigere Musikstücke. So ähnlich ist es, wenn du Bewusstheit in deine Gedanken bringen willst und dein Denken lenken möchtest.

 

 

3             Rasche Änderung von Vertrautem löst körperliche Stressreaktion aus

Das Scheitern ist auch mitverursacht von einem weiteren wichtigen Bereich deines Gehirns – von deinem ältesten Gehirnteil, das alle autonomen Funktionen in unserem Körper steuert, das unser Überleben sichert und das ACHTUNG WICHTIG: Gewohntes liebt! Ja, nicht nur das Großhirn hat bei Gewohnheiten eine wichtige Rolle inne, da spielt noch ein zweiter Bereich in deinem Gehirn mit.

 

Ändern sich Gewohnheiten (das Vertraute) zu schnell, schlägt dieser Gehirnbereich Alarm, setzt einen Notruf ab und löst das körpereigen Rettungsprogramm aus. Wir kennen es als Stressreaktion.

 

Sehr vereinfacht gesprochen: Energie geht in den Körper (es muss alle Energie für Kampf oder Flucht zur Verfügung stehen!), raus aus dem Großhirn. D.h bewusstes Denken und vernunftorientiertes Handeln sind schwer bis nicht mehr möglich (Wer kennt es, dass Wissen in Stresssituationen nicht mehr abrufbar ist und später in Ruhe wieder „einfällt“?). Herzschlag, Atmung, Stoffwechsel werden den Erfordernissen (Gefahr durch Änderung von Vertrautem) angepasst.

 

Nicht nur eine zu schnelle Veränderung von Gewohntem und Vertrautem löst die Stressreaktion in deinem Körper aus, da gibt es noch viele andere mögliche Auslöser, die bis zu chronischer Stressreaktion führen können – aber dazu ein andermal mehr.

 

Deine gewünschte Verhaltensveränderung läuft nach Auslösen der Stressreaktion dann nicht mehr so, wie du es erwartet hast – und jetzt kommen zusätzliche Emotionen ins Spiel. Ein weiterer wichtiger Bereich in unserem Gehirn.

 

 

4             Emotionen lenken uns

Das Limbische System  – diese Art Barkeeper liebt es, aus verschiedenen Botenstoffen und Hormonen Cocktails zu mixen – auch Dramacocktails. Durch diese Cocktails werden entsprechende Gefühlswahrnehmungen und Gestimmtheiten ausgelöst und die wirken sich wiederum darauf aus, was wir denken. 

 

 Bist du verärgert oder frustriert, weil du eine Verhaltensänderung nicht wie gewünscht umsetzen kannst, ist dieser Barkeeper aktiv und mixt dir eine entsprechende Gefühlslage.

 

Durch das wahrgenommene Gefühl werden entsprechende Gedanken im Großhirn ausgelöst, die wiederum steuern, wie wir uns verhalten. Das was wir denken manifestieren wir in unserem Verhalten, unseren Handlungen und Gewohnheiten.

 

Diesem Prozess sind wir aber nicht vollkommen ausgeliefert. Mit dem entsprechenden Wissen um die Abläufe kannst du aktiv dafür sorgen, dass alle Protagonisten „in deinem Kopf“ an einem Strang ziehen.

 

5      Du selbst kommst bei diesen Sprintprogrammen nicht vor.

Du selbst, dh wer und wie du bist – deine Einzigartigkeit (wie es für dich stimmt: Selbst, Seele, Wesenskern, göttlicher Funke, ...), die gelebt und geliebt werden will, wird nicht berücksichtigt. Jeder schaut anders aus, ist in in seinem Wesen anders – warum sollen deine Nährstoffaufnahme- und Bewegungsbedürfnisse gleich sein wie die anderer Menschen?

 

Ich habe mich gefragt, zu welchem Zeitpunkt ich den Glaube an meine inneren Vorgaben – an die Weisheit meines Körpers und meiner Seele – aufgegeben habe und Vorgaben von außen zu folgen begonnen habe. Das muss in meiner Teenagerzeit bzw. Pubertät gewesen sein. 

 

 

Und mir tut es immer seelisch weh, wenn ich höre, wie ein Elternteil zu seinem Kind sagt: „Hör auf zu essen. Denke daran, dass dein Bauch dann wächst.“ oder „Sonst wirst du dick.“ Das ist für Kinder ein Schritt weg aus der Verbindung zu ihrer Seele, zu ihren Bedürfnissen und zu ihren Grenzen. Anstatt die Verbindung zu stärken und sie ihre Einzigartigkeit erkennen und entfalten zu lassen.

 

Wenn du eine Verhaltensänderung in Bezug auf Ernährung und Bewegung anstrebst, frage dich: Welche Bedürfnisse hat meine Seele? Und wie sendet sie mir ihre Botschaften? Wodurch erkenne ich, was „meins“ ist?

 

Du siehst, Verhaltensänderung kann nicht „nebenbei“ erfolgen. 

 

Sei dir klar darin, was dein Einsatz ist – der Einsatz für einen Marathon

-       die Bereitschaft, die Botschaften deines Körpers, deiner Seele und deines Gehirns entschlüsseln zu lernen

-       die Bereitschaft, in Berührung mit deinem Körper zu kommen

-       die Bereitschaft, dir selbst wiederzubegegnen

-       und Zeit, Zeit, Zeit .... du lernst neu und anders mit dir selbst umzugehen. Der wichtigste Faktor beim Lernen ist Zeit ... Zeit für Wiederholungen und Übung.

 

Und das ist der Schlüssel zum Erfolg. 

 

Ich begleite dich sehr gerne vom Start weg auf deinem Weg. Melde dich und vereinbare ein kostenfreies 20-Minuten-Gespräch für ein Kennenlernen! Ich freue mich auf dich!

 

Von Herzen


 

* Kennst du schon meinen i-Wegweiser "Die exakten Schritte, wie du deine Körpersignale inmitten des Alltagstrubels wieder spüren lernst!" ? Du kannst ihn hier frei herunterladen.

 

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